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Drahtlose Sennheiser Audiotechnik beim Eurovision Song Contest 2007

Als 2006 die Monster-Rocker Lordi überraschend den Eurovision Song Contest gewannen, ging für Finnland ein Traum in Erfüllung: Gastgeber sein für die nächste Ausgabe dieser einmaligen Show. Helsinki wollte den vorherigen Gastgebern in nichts nachstehen und hat eine gigantische Bühne geschaffen. Zum Sound vom Feinsten trug Audiospezialist Sennheiser bei.
Dass der Eurovision Song Contest in mittlerweile 42 Ländern ein Muss mit Kultcharakter ist, das liegt auch an den liebenswerten bis skurrilen Traditionen und Ritualen. Lang gehegte Länderrivalitäten, die sich in gegenseitigen „Zero Points“ ausdrücken, Tränen bei den Proben, im Green Room sitzen und auf das Verdikt aus 41 Konkurrenzländern warten, im deutschen Fernsehen das „Wort zum Sonntag“ aus der Gastgeber-Stadt übertragen ... und natürlich Jahr für Jahr ein neuer Rekord in punkto Technik, Ausstattung, Bühnengröße und Zuschauerzahlen. 2007 stattete Sennheiser den Eurovision Song Contest zum 22. Mal mit Mikrofonen, drahtlosen Mikrofonsystemen und Wireless-Monitoring aus.
„Wir werden 54 Mikrofonkanäle haben, wie letztes Jahr auch, und 16 für drahtloses Monitoring“, sagte Klaus Willemsen. Auch der Spezialist für Drahtlostechnik und Großereignisse bei Sennheiser war zum 22. Mal dabei. „Dennoch ist es jedes Mal anders und neu, jedes Mal größer und komplizierter“, erklärt Klaus Willemsen. „So etwas wie den Eurovision Song Contest gibt es in diese Größenordnung nirgends sonst.“
Die Helsinki-Arena, im Volksmund auch „Hartwall Arena“ genannt, hatte sich für die Nacht des Semifinales und des großen Finales in ein Meer aus Licht, Glas und Stahl und tonnenweise Technik verwandelt. 400 bewegliche Spots wurden eingesetzt, riesige LED-Wände, 24 Kamerapositionen für das finnische Fernsehen YLE, 22 Tonnen Kabel wurden verlegt und an 250 Stellen gebündelt und verteilt.
Die serbischen Gewinnerinnen mit Sennheiser Mikrodonen und Headsets
„Das besondere an der Helsinki-Arena ist, dass der Green Room diesmal sehr weit weg ist von der Bühne“, sagte Klaus Willemsen, „so weit, dass die traditionellen Besuche der Moderatoren dort nicht möglich sein werden. So weit, dass wir den Green Room diesmal mit einem kompletten eigenen Audio-System ausstatten müssen.“ Die Künstler auf der Bühne sangen wie 2006 mit dem Handsender SKM 5200 mit KK 105 S-Kapseln von Neumann. „Aber ich habe auch ein paar MD 5235 dabei, unsere neue Kapsel, die sich in den wenigen Wochen seit dem Launch schon den Spitznamen „Rockheiser“ verdient hat. Ich bin sehr gespannt, wie die Kapsel in Helsinki ankommt“, erklärte Klaus Willemsen. Wer lieber mit einem Headset-Mikrofon singen wollte, bekam ein HSP 4 und einen Taschensender SK 5212. Für das drahtlose Monitoring standen den Sängern Ohrhörer IE 4 und Empfänger EK 3253 zur Verfügung, die Monitorsender waren SR 3256-Doppelsender.
Immerhin war das Frequenzmanagement in Helsinki etwas weniger nervenaufreibend als 2006 in Athen: „Die Lage ist zwar in ganz Europa kritisch, solange die aktuelle Diskussion über die Frequenzvergabe für die sogenannten Sekundärnutzer zu keinem Ergebnis kommt“, meinte Klaus Willemsen. „Auch wenn es in Finnland zurzeit noch genügend freie Frequenzen gibt, sieht die Perspektive für Veranstaltungen wie den Eurovision Song Contest dunkel aus, wenn, wie geplant, die Nutzung der notwendigen Frequenzen für drahtlose Mikrofone entfiele.“
Auch die Räume für die Pressekonferenzen waren mit Sennheiser-Technik ausgestattet, mit Tischmikrofonen und evolution-wireless-Handmikrofonen. Zusätzlich bekamen die Reporter und Kommentatoren aus 42 Teilnehmer-Ländern Sennheiser-Headsets in die Kommentatoren-Kabinen: „Sonst können sie sich beim Sprechen kaum frei bewegen, und das wäre bei über vier Stunden Show doch sehr unbequem.“
Unterstützung hatte das Team um Klaus Willemsen von Pekka Paukku von IntoOy, einem Partnerunternehmen der Vertriebstochtergesellschaft Sennheiser Nordic, und dessen Team: „Das ist nicht nur eine willkommene Gelegenheit, mit den Kollegen vor Ort eng zusammenzuarbeiten, sondern natürlich auch enorm wichtig. Weil sie die örtlichen Gepflogenheiten kennen und die Sprache.“
Als Lordi dann im gewohnten Monster-Look — mit Sennheiser-Mikrofonen unter den daumendicken Latexmasken — das große Finale am 12. Mai eröffneten, lagen drei Wochen harte Arbeit hinter dem Sennheiser-Team. „Spaß macht es aber trotzdem“, sagte Eurovision-Experte Willemsen, der vor wenigen Wochen auf der Frankfurter Messe prolight+sound mit dem Opus-Preis für seine Arbeit beim Eurovision Song Contest ausgezeichnet wurde. „Die Herausforderungen sind so verschieden wie die Lösungen — das ist ein tolles Gefühl.“
© 05/2007 pro-music-news
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